Vorwort der Herausgeber*innen

Am 9. Jänner 2024 jährte sich der Todestag unse- res Vaters und Lehrers Hans Graf zum 30. Mal.
Beim letzten Wiener Zusammentreffen von ehe- maligen SchülerInnen am 16. März 2023 war die Idee entstanden, dass alle, jede und jeder nach ihren und seinen Möglichkeiten, Erinnerungen an Begebenheiten sowie Aussprüche, Anekdoten und Besonderheiten, Vorfälle und Geschichten, die sich auf Hans Graf beziehen, aufschreiben und uns schicken sollten. Wir wollten aus dem eingelangten Material dann eine Gedenkschrift zusammenstellen, in der sich (so hofften wir) die einzigartige Persönlichkeit unseres Vaters und so inspirierenden Lehrers widerspiegeln würde.
Tatsächlich trafen im Lauf der Monate Texte in verschiedenen Sprachen aus der ganzen Welt bei uns ein, lange und kurze, lustige, wehmütige, poetische, prosaische … Fotos waren auch dabei – und, wie man weiß, sagt ein Bild manchmal mehr als viele Worte … 30 Jahre später war die Erinnerung an Hans Graf bei vielen Menschen noch so lebendig!
Bei unseren Nachforschungen sind wir auf drei Wettbewerbe gestoßen, bei denen Hans Graf einen Preis gewann. In den Genfer und Brüsseler Archiven fanden sich viele Fotos und sogar die Tonaufnahme von der letzten Prüfung beim Wettbewerb in Brüssel 1956!
Auf unerwartete Hürden stießen wir bei der Erstellung einer Liste möglichst aller Studenten und Studentinnen von Hans Graf. Es erwies sich, dass die in den letzten Jahren sowohl in den USA als auch in Österreich implementierten Daten- schutzrichtlinien eine Recherche dieser Art nicht nur erschweren, sondern über weite Strecken schlicht verunmöglichen.
Doch zum Glück trafen wir im Archiv der MDW (Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien) bei Erwin Strouhal auf einen hilfsbereiten Mitstreiter – ihm sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt. Dass die Liste trotzdem nicht vollständig ist, und in der Mehrzahl der Fälle Geburtsjahre und -orte, Ehe- und Künstlernamen trotz der angeb- lichen Allwissenheit des Internet nicht eruierbar waren, müssen wir resignierend hinnehmen – aber vielleicht wird ja diese erste Bestandsaufnahme später und unter günstigeren Rahmenbedingungen einmal zum Ausgangspunkt einer lückenloseren Dokumentation.
Völlig unmöglich wäre es natürlich, einen so abwechslungs- und erfolgreichen künstlerischen Lebensweg wie jenen von Hans Graf in diesem begrenzten Rahmen detailliert nachzuzeichnen. Die Lebenschronik und die darin verzeichneten ausgewählten Stationen und Momente eröffnen aber, so hoffen wir, immerhin einen repräsentati- ven Einblick in ein randvoll erfülltes Künstlerleben.
Einige Zoom-Konferenzen und persönliche Zusammentreffen weiter haben wir das auf diese Weise angesammelte Material redigiert und in eine druckbare Form gebracht. Es ist das kleine Buch entstanden, das wir Euch hier präsentieren. Wir haben alle Texte in ihrer Originalsprache belassen, glücklicherweise hat aber zumindest die japanische Kollegin ihren Text übersetzt …
Wir danken allen für die Zusendungen, aber auch für alle Anregungen und Ergänzungen und wünschen eine vergnügliche Zeit beim Blättern in diesem Büchlein!

Trixie Graf, Clarissa Costa, Claus-Christian Schuster